Impfpflicht für Pflegekräfte?

In den letzten Tagen hat für mich die Selbstdemontage der deutschen Politik seinen vorerst neuen Höhepunkt gefunden.

Da sind mir die flauen Worte „keine Impfpflicht“, die ich von vornherein für im besten Fall unüberlegt, vermutlich aber doch eher schlicht für verlogen hielt noch im Hinterkopf, da kommen die ersten Politiker schon um die Ecke mit „wenn wir nicht überzeugen können, müssen wir verpflichten“. Sieht so Eure Politik des Abholens aus? Ihr wundert Euch, wieso Ihr Menschen (die Ihr gern als Idioten beschimpft) an die Ratten aus den Extremen verliert? Soviel sei gesagt – daran sind nicht die Ratten schuld. Hört endlich auf, die Schuld beim „dummen Bürger“ zu suchen.

Gleiches gilt für das Impfen der Pflegekräfte. Ja, auch ich finde es extrem bedauerlich, wenn Skepsis bzgl. der Impfung besteht, immerhin haben wir derzeit kaum eine andere Chance, die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Aber ist es wirklich zuviel verlangt, hier auch mal den Pflegenden zuzuhören und wenigstens den Versuch zu unternehmen, die Gründe derer zu verstehen, die da „nicht wollen“?

Nina Böhmer, Krankenschwester, schrieb dazu heute einen sehr treffenden und sachlichen Beitrag auf N-TV: https://www.n-tv.de/panorama/Wir-sind-keine-Querdenker-in-Weiss-article22287864.html

Meine Arbeit besteht als Unternehmensberater jeden Tag darin, derartigen Hindernissen zu begegnen. Und – Überraschung – bei weitem nicht jeder, der mir oder meinen Vorschlägen mit Skepsis begegnet ist wirklich gegen die Sache oder gar gegen mich. Sehr oft stecken sehr valide Beweggründe oder Erfahrungen dahinter, die in den meisten Fällen durchaus fruchtbar zu einer echten Lösung beitragen, wenn man denn eben miteinander redet.

Statt zig Talkshowauftritten, die im Endeffekt doch eher einen Monolog der „Gebildeten“ an die „Ungebildeten“ darstellen wollen, wäre Sacharbeit und Dialog am Bürger sicher überzeugender. Auch sollte das eigene Wertebild zum vermittelten Wertebild passen. Da passen dann weder die Betrugs-Skandälchen, Villenkäufe, Aus-der-Verantwortung-Ziehen oder elitäre „mir steht es ja zu“ Gebahren unser Polit-Elite dazu. Und ja, diesen Begriff borge ich mir durchaus bewusst aus dem extremen Spektrum, denn so nehmen zunehmend viele Bürger unsere Politiker wahr. Ihr übriges tun bornierte – meist hervorragend gebildete – Bürger*Innen, die meinen, dass ihr Lebensmodell das einzig existente wäre und sich so alle Lebenssituationen von ca 83,5 Mio Bürger*Innen beantworten lassen.

Ich kenne die Argumente, wieso das angeblich bei den „ganzen verstörten bildungsfernen Verschwörern und sowieso nicht kommunikationswilligen“ nicht klappen solle. Dies gerade immer wieder von vermeintlich demokratischen und liberalen Akademikern zu hören, geht mir nicht erst seit der Corona-Pandemie extrem auf den Senkel.

Die Gründe für das Bestehen diverser Clans und so mancher Vereinigung der „Enttäuschten“ hier oder anderswo sind vermutlich nicht so furchtbar unterschiedlich und sicher auch uns selbst zuzuschreiben. Frau DoktorIn Müller-Schneiderin der Germanistik sollte sich besser nicht anmaßen, die Beweggründe von Schweißer Klaus zu kennen, wieso er auf PEGIDA Kundegebungen ganz vorn dabei ist. Ich übrigens ebenfalls nicht, mach ich aber auch nicht. Ich würde im Zweifel Klaus lieber fragen… Wenn er mir nicht gleich antworten will, mag das leider auch daran liegen, dass lange keiner zuhören wollte oder er herablassend behandelt wurde. Auch das sollte man bei der BeVerurteilung dieser Bürger*Innen immer im Hinterkopf behalten. Na gut, Attila vieleicht mal ausgenommen 🙂

Daher meine eindringliche Bitte auch an die Verantwortlichen unserer Gesundheits- und Pflege“industrie“:

  • Schenken Sie endlich Ihren Mitarbeiter*Innen die nötige Aufmerksamkeit und hören Sie zu.
  • Kommen Sie aus den Elfenbeintürmen und sehen Sie die Realität, in der etliche (auch größere) Institutionen ihrem Personal selbst Tests verweigerten, damit nicht geschlossen werden muss.
  • Leisten Sie Dialogarbeit mit dem Ziel, dass am Ende das Pflegepersonal sich impfen lässt (und nicht, damit es geimpft wird). Auch diese Mitarbeitenden sind nämlich mündige Menschen (und haben bestehende Arbeitsverträge…).
  • Zahlen Sie den achso „systemrelevanten“ Leuten endlich den Corona-Bonus, den man in den meisten anderen Branchen den Leuten längst gezahlt hat.

An allen anderen noch das:

  • Klatschen war schon im Frühjahr peinlich. Oder hat jemand von Ihnen sein „Klopapier“ oder seine FFP2-Masken einer der beklatschten Krankenpfleger*Innen angeboten? Dann klatsche ich gern für Sie. Meine Nachbarin – selbst Krankenschwester – konnte ihre 3 Kinder durch Klatschen nicht besser in der Zeit betreuen, in der Sie Skiurlauber aus Ischgl oder Partymäuse an der Intubation betreut hat… Dafür brauchte es dann eine Familie, die sie in der gesamten Zeit vorbildlich unterstützt hat. Denen sollten Sie zuklatschen oder besser, nachstreben.
  • Denken Sie beim nächsten „Idioten“, den Sie canceln mal einen Augenblick darüber nacxh, ob es Ihnen zusteht, den/diejenige zu verurteilen, wenn Sie die Historie der Person nicht kennen. Wir wollen doch als große Vorbilder des Pluralismus gelten? Ich für meinen Teil rede auch mit „Covidioten“ und werde sie auch nicht so bezeichnen. Ich streite mich aber wohl im Zweifel mit ihnen ob der sehr unterschiedlichen Ansichten, so sie es denn zulassen. Gleiches gilt für andere Haltungen, Weltanschauungen etc., bei denen ich privat den Kopf schüttele aber dennoch immer das Gespräch suchen würde.
  • Bevor Sie mit der Verantwortung der Pfleger*Innen um die Ecke kommen: Wo war Ihre Verantwortung, als Sie dieses Jahr unbedingt Ihren Urlaub im Ausland, Ihr Shoppingerlebnis am Wochenende oder Ihre Hochzeit mit 50 oder mehr Gästen (im engsten Kreis der Familie natürlich…) machen mussten? Wo war die Verantwortung der Politik, als man unwillens war, in europäischer Zusammenarbeit einfach auf „Verdacht“ bei den 4 erfolgversprechendsten Vakzinherstellern jeweils(!) 100% Impfdosen zu bestellen? Die Argumentation mit dem „Wegkaufen“ zieht schon daher nicht, da auch gern von Europa die Impfdosen für die Millionen an Flüchtlingen in unwirtlichen Lagern in Türkei, Griechenland und anderswo direkt mitbestellt werden dürfen. Das wäre wenigstens gelungene Flüchtlingshilfe, die allerdings nicht ganz so gut politisch ausbeutbar wäre.

Das übrigens mit Impfungen nicht erst seit COVID19 durchaus nicht immer nur seriöse Ziele auf immer nur seriöse Art und Weise verfolgt wurden, ist sicherlich nicht als Verschwörungtstherorie anzusehen. Dazu muss man nichtmal bis ins Dritte Reich zurück gehen. Insofern, etwas weniger Arroganz jenen gegenüber, die rationale oder irrationale Beweggründe oder Ängste haben. Hilft am Ende uns allen nämlich darin, dass wir eventuell eine gewisse Normalität durch möglichst weitreichende Vakzinierung unserer Bevölkerung hinbekommen und das eine oder andere Versagen von Bund und Ländern in Dazulernen mündet. Vielleicht schaffen wir es auch wieder etwas mehr dahin, dass wir uns als Bewohner*Innen ein und desselben Landes ansehen und verstehen, dass wir als Menschen nur gemeinsam eine Zukunft haben, egal ob Mann, Frau oder Divers, Schwarz, gelb oder weiß, Stadtmensch oder vom Land, Akademiker oder Handwerker und erst recht ungeachtet unserer sexuellen Vorlieben.

Es sind leider nicht nur die „Rechten“, die durchaus wissentlich die Spaltung unserer Gesellschaft täglich vorantreiben. Helfen Sie bitte dabei nicht mit, schon garnicht unter dem Vorwand der Verteidigung der Demokratie.

Hefe selbst machen

In der Corona-Krise wollen viele Menschen wieder selbst backen. Die Gründe dafür sind vielfältig (mehr Zeit, weniger Angebot im Supermarkt, Bedenken, sich nach draussen zu begeben, Kinder zuhause, etc.)

Leider wird die benötigte Hefe in den Läden teilweise etwas knapp. Bis die Supermarktregale wieder aufgefüllt sind, können Sie jedoch Hefe auch zuhause machen. Dazu benötigen Sie nur wenige Zutaten:

Hefe mit drei Zutaten selbst machen

  • 0,5 Liter stilles Mineralwasser oder Leitungswasser mit geringem Carbonatgehalt (Kalk)
  • 1 ungeschwefelte Dattel 
  • 1 TL brauner Zucker
  • 1 fest verschließbares Glasgefäß

Tipp
Anstatt Datteln können Sie auch andere, ungeschwefelte Trockenfrüchte wie Feigen oder Aprikosen verwenden. Wichtig ist, dass das Obst viel Zucker enthält und eine klebrige Oberfläche aufweist, an der sich die Pilze und Bakterien ansammeln können.

Zubereitung

  1. Geben Sie 0,5 Liter lauwarmes Wasser in das Glas.
  2. Geben Sie einen Teelöffel braunen Zucker hinzu. Wenn Sie keinen braunen Zucker zur Hand haben, können Sie alternativ auch Honig oder raffinierten Zucker verwenden. 
  3. Legen Sie nun die Trockenfrucht in das Glas. 
  4. Verschließen Sie das Glas gut.
  5. Schütteln Sie das Gefäß, damit sich alles gut miteinander vermengen kann. 
  6. Das Wasser-Trockenfrucht-Gemisch sollte nun für mindestens acht Tage bei Raumtemperatur gelagert werden. In der Zeit fermentieren die Zutaten.

Wichtig dabei ist, dass Sie das Gefäß mindestens zweimal täglich gut schütteln. Durch die Bewegung der Flüssigkeit wird die Schimmelbildung verhindert. Zudem können Sie einmal täglich kurz den Deckel abschrauben, damit die gebildeten Gase entweichen können.

Die Hefemischung ist fertig, wenn Ihnen beim Öffnen ein leicht vergorener Geruch entgegenkommt. 

Nach acht Tagen sollten Sie das Gemisch in den Kühlschrank stellen. 

So wird die selbstgemachte Hefelösung verwendet

Beim Backen können Sie das Wasser ganz leicht durch das selbst hergestellte Hefewasser im Rezept ersetzen. Wichtig ist, dass der Teig ohne Frischhefe länger ruhen muss, damit er aufgeht. Am besten setzen Sie den Teig etwa 24 Stunden vorher an und stellen ihn zum Ruhen in den Kühlschrank. 

Tipp
Wenn Ihnen der typische Hefegeschmack in Ihrem Gebäck zu intensiv ist, können Sie die Hefe einfach geringer dosieren. Allerdings sollte in dem Fall der Teig länger ruhen, damit er entsprechend aufgehen kann. 

Hefewasser vermehren 

Nachdem Sie etwas Hefewasser für den Teig verwendet haben, können Sie das Gefäß erneut mit lauwarmem Wasser befüllen, Zucker hinzugeben und die Trockenfrucht austauschen. So haben Sie nach wenigen Tagen ein neues Triebmittel für Ihren Teig. 

Das Hefewasser ist im Kühlschrank mehrere Monate haltbar. Wichtig ist, dass Sie es zweimal täglich schütteln und einmal am Tag das Gefäß öffnen.

Info
Selbst gezüchtete Backhefe wird oft auch als „Hefewasser“ oder „Wilde Hefe“ bezeichnet.

vorhandene Back-Hefe vermehren

Auch Frischbackhefe oder Trockenhefe können Sie vermehren. Dafür benötigen Sie

  • 1/2 Würfel frische Hefe oder eine Tüte Trockenhefe (7 Gramm)
  • 100 ml stilles Mineralwasser oder Leitungswasser
  • 100 g helles Mehl
  • 15 g Zucker

Zubereitung

  1. Geben Sie die Zutaten in eine Schüssel und vermengen Sie alles miteinander.
  2. Decken Sie den Teig in der Schüssel mit einem Tuch ab.
  3. Stellen Sie die Schüssel an einen warmen Ort und lassen Sie ihn dort ruhen. 
  4. Nach etwa zwei bis drei Stunden ist der Teig ausreichend aufgegangen.
  5. Portionieren Sie den Teig und frieren Sie Ihn ein.

Bei dem Teig handelt es sich um einen sogenannten Vorteig, den Sie wie Backhefe anwenden können. Denn durch den Gärprozess haben sich die Hefepilze in der Masse ausreichend vermehrt. Wichtig ist, dass Ihre so vermehrten Hefe aufgetaut ist und einige Zeit bei Raumtemperatur stehen konnte, bevor Sie sie verwenden.

Warum sollten Sie Hefe selbst machen?

Zwar ist Frischbackhefe eines der günstigsten Produkte im Supermarkt, dennoch kann es sinnvoll sein, sie selbst herzustellen. Zum einen berichten einige Verbraucher, dass sie selbst hergestellte Hefe besser vertragen als das industrielle Produkt. Zum anderen wissen Sie so genau, wie Ihre selbst hergestellte Hefe entstanden ist. Darüber hinaus sparen Sie neben Geld auch Abfall, wenn Sie Ihre Hefe selbst züchten.

Seitens Weck gibt es für eine bessere Verträglichkeit von selbst hergestellter Hefe im Vergleich zum industriellen Produkt jedoch keine Belege. Auch die Zutaten sind bekannt: Industriell gefertigte Hefe besteht aus einem Organismus namens saccharomyces cervisiae.