In der Corona-Krise wollen viele Menschen wieder selbst backen. Die Gründe dafür sind vielfältig (mehr Zeit, weniger Angebot im Supermarkt, Bedenken, sich nach draussen zu begeben, Kinder zuhause, etc.)
Leider wird die benötigte Hefe in den Läden teilweise etwas knapp. Bis die Supermarktregale wieder aufgefüllt sind, können Sie jedoch Hefe auch zuhause machen. Dazu benötigen Sie nur wenige Zutaten:
Hefe mit drei Zutaten selbst machen
- 0,5 Liter stilles Mineralwasser oder Leitungswasser mit geringem Carbonatgehalt (Kalk)
- 1 ungeschwefelte Dattel
- 1 TL brauner Zucker
- 1 fest verschließbares Glasgefäß
Tipp
Anstatt Datteln können Sie
auch andere, ungeschwefelte Trockenfrüchte wie Feigen oder Aprikosen
verwenden. Wichtig ist, dass das Obst viel Zucker enthält und eine
klebrige Oberfläche aufweist, an der sich die Pilze und Bakterien
ansammeln können.
Zubereitung
- Geben Sie 0,5 Liter lauwarmes Wasser in das Glas.
- Geben Sie einen Teelöffel braunen Zucker hinzu. Wenn Sie keinen braunen Zucker zur Hand haben, können Sie alternativ auch Honig oder raffinierten Zucker verwenden.
- Legen Sie nun die Trockenfrucht in das Glas.
- Verschließen Sie das Glas gut.
- Schütteln Sie das Gefäß, damit sich alles gut miteinander vermengen kann.
- Das Wasser-Trockenfrucht-Gemisch sollte nun für mindestens acht Tage bei Raumtemperatur gelagert werden. In der Zeit fermentieren die Zutaten.
Wichtig dabei ist, dass Sie das Gefäß mindestens zweimal täglich gut
schütteln. Durch die Bewegung der Flüssigkeit wird die Schimmelbildung
verhindert. Zudem können Sie einmal täglich kurz den Deckel abschrauben,
damit die gebildeten Gase entweichen können.
Die Hefemischung ist fertig, wenn Ihnen beim Öffnen ein leicht vergorener Geruch entgegenkommt.
Nach acht Tagen sollten Sie das Gemisch in den Kühlschrank stellen.
So wird die selbstgemachte Hefelösung verwendet
Beim Backen können Sie das Wasser ganz leicht durch das selbst hergestellte Hefewasser im Rezept ersetzen. Wichtig ist, dass der Teig ohne Frischhefe länger ruhen muss, damit er aufgeht. Am besten setzen Sie den Teig etwa 24 Stunden vorher an und stellen ihn zum Ruhen in den Kühlschrank.
Tipp
Wenn Ihnen der typische
Hefegeschmack in Ihrem Gebäck zu intensiv ist, können Sie die Hefe
einfach geringer dosieren. Allerdings sollte in dem Fall der Teig länger
ruhen, damit er entsprechend aufgehen kann.
Hefewasser vermehren
Nachdem Sie etwas Hefewasser für den Teig verwendet haben, können Sie
das Gefäß erneut mit lauwarmem Wasser befüllen, Zucker hinzugeben und
die Trockenfrucht austauschen. So haben Sie nach wenigen Tagen ein neues
Triebmittel für Ihren Teig.
Das Hefewasser ist im Kühlschrank mehrere Monate haltbar. Wichtig
ist, dass Sie es zweimal täglich schütteln und einmal am Tag das Gefäß
öffnen.
Info
Selbst gezüchtete Backhefe wird oft auch als „Hefewasser“ oder „Wilde Hefe“ bezeichnet.
vorhandene Back-Hefe vermehren
Auch Frischbackhefe oder Trockenhefe können Sie vermehren. Dafür benötigen Sie
- 1/2 Würfel frische Hefe oder eine Tüte Trockenhefe (7 Gramm)
- 100 ml stilles Mineralwasser oder Leitungswasser
- 100 g helles Mehl
- 15 g Zucker
Zubereitung
- Geben Sie die Zutaten in eine Schüssel und vermengen Sie alles miteinander.
- Decken Sie den Teig in der Schüssel mit einem Tuch ab.
- Stellen Sie die Schüssel an einen warmen Ort und lassen Sie ihn dort ruhen.
- Nach etwa zwei bis drei Stunden ist der Teig ausreichend aufgegangen.
- Portionieren Sie den Teig und frieren Sie Ihn ein.
Bei dem Teig handelt es sich um einen sogenannten Vorteig, den Sie
wie Backhefe anwenden können. Denn durch den Gärprozess haben sich die
Hefepilze in der Masse ausreichend vermehrt. Wichtig ist, dass Ihre so
vermehrten Hefe aufgetaut ist und einige Zeit bei Raumtemperatur stehen
konnte, bevor Sie sie verwenden.
Warum sollten Sie Hefe selbst machen?
Zwar ist Frischbackhefe eines der günstigsten Produkte im Supermarkt,
dennoch kann es sinnvoll sein, sie selbst herzustellen. Zum einen
berichten einige Verbraucher, dass sie selbst hergestellte Hefe besser
vertragen als das industrielle Produkt. Zum anderen wissen Sie so genau,
wie Ihre selbst hergestellte Hefe entstanden ist. Darüber hinaus sparen
Sie neben Geld auch Abfall, wenn Sie Ihre Hefe selbst züchten.
Seitens Weck gibt es für eine bessere Verträglichkeit von selbst
hergestellter Hefe im Vergleich zum industriellen Produkt jedoch keine
Belege. Auch die Zutaten sind bekannt: Industriell gefertigte Hefe
besteht aus einem Organismus namens saccharomyces cervisiae.